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Brücke-Museum

Irma Stern. Eine Künstlerin der Moderne zwischen Berlin und Kapstadt

Auf dem Gemälde Zanzibar Boy von Irma Stern sitzt ein junger Mann mit roter Mütze und farbenprächtiger Kleidung vor einer hellen Wand mit buntem Pflanzenwerk und schaut die Betrachtenden interessiert an

Irma Stern, Zanzibar Boy, 1945, Öl auf Leinwand, Rupert Art Foundation, Rupert Museum, Stellenbosch

© Irma Stern Trust / VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Courtesy of Rupert Art Foundation, Rupert Museum, Stellenbosch

Im Werk der deutsch-südafrikanischen Künstlerin Irma Stern (1894–1966) verbinden sich Motive ihrer südafrikanischen Heimat mit dem Expressionismus der Brücke-Künstler. Mit dickem, bewegtem Pinselstrich hielt sie Menschen und Landschaften in kräftigen Farben fest.

Bis heute gilt Stern in Südafrika als wichtigste Vertreterin der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts, in Deutschland ist ihr Schaffen hingegen bisher kaum bekannt. Dies war einmal anders. Denn Stern studierte Malerei in Weimar und Berlin, sie war Gründungsmitglied der Novembergruppe und eng mit dem Brücke-Künstler Max Pechstein befreundet. In den 1920er-Jahren stellte sie in den wichtigen Galerien Berlins aus. Der deutsche Kunstbetrieb feierte ihre exotisierenden, ausdruckstarken Portraits. 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialist*innen, war die jüdische Künstlerin jedoch gezwungen, ihre Aufenthalte in Deutschland einzustellen.

Ihr Lebensmittelpunkt war Kapstadt, von dort aus unternahm Stern bis zu ihrem Tod zahlreiche Arbeitsreisen durch Afrika und Europa. Sie brachte ein beeindruckendes und komplexes Werk hervor, das sowohl von weiblicher Emanzipation als auch von kultureller Aneignung geprägt ist.

In engem Austausch mit südafrikanischen Museen präsentiert das Brücke-Museum die erste Einzelausstellung zu Irma Stern in ihrer früheren Heimat, Berlin. Die Ausstellung zeigt rund 40 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken Sterns. Sie wird durch eine Intervention des südafrikanischen Künstlers Athi-Patra Ruga (geb. 1984) erweitert.


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